Homeoffice – Arbeitsplatz der Zukunft?
Der Wecker klingelt später, kein Pendlerstress am Morgen, kein Lärm im Großraumbüro – von zu Hause aus zu arbeiten hört sich zunächst super an. Doch ist Homeoffice wirklich das Arbeitsmodell der Zukunft? Sollte es im Zuge der Digitalisierung der Industrie und damit der Arbeitswelt doch sein, oder?
Vorteile von Homeoffice
Der technologische Fortschritt ermöglicht es uns, zu jeder Zeit an jedem Ort zu arbeiten. Die Ergebnisse verschicken wir einfach über das Internet. So funktioniert Homeoffice (remote work) zumindest in den meisten Bürojobs. Da stellt sich die Frage: Muss man dann überhaupt noch zum regulären Arbeitsplatz? Darüber wird sicherlich in vielen Unternehmen diskutiert. Stichwort: Homeoffice – ja oder nein? Im Blogbeitrag stellen wir einige Vor- und Nachteile aus Sicht eines Arbeitnehmers gegenüber.
Eigener Rhythmus im Homeoffice
In den meisten Unternehmen ist es üblich, sich an bestimmte Arbeitszeiten zu halten. Das bedeutet, von neun bis 17 Uhr anwesend zu sein. Heimarbeiter können dagegen sich nach ihrem persönlichen Rhythmus richten. Dann arbeiten Nachteulen, wenn es dunkel ist. Im Gegensatz dazu sitzt der frühe Vogel um sieben Uhr bereits am Schreibtisch. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass unter diesen flexiblen Arbeitsbedingungen Menschen leistungsfähiger sind.
Weniger Stress und Kosten sparen
Sich morgens in die überfüllte Bahn stellen, im Stau stehen, aufgrund von Verspätungen zu spät zum Meeting erscheinen. Auf all das könnten Arbeitnehmer verzichten, wenn sie morgens das Haus nicht verlassen müssen. Ein weiterer Stressfaktor ist der Lärm in Großraumbüros, der die Konzentration mindert. Richtet man zu Hause sein eigenes Office ein, hat man seine Ruhe. Flexibles Arbeiten ist so möglich. Durch das Desk Sharing oder Coworking Space gibt es immer noch die Möglichkeit ins Büro zu gehen. Nur gibt es weniger Arbeitsplätze im Büro als Mitarbeiter. So müssen sich immer Mitarbeiter im Home Office befinden, damit das Konzept aufgeht.
Die Kleidung in die Reinigung bringen, Jahreskarten für den öffentlichen Verkehr und Kantinenessen – daraus ergeben sich Kosten. Arbeitet man von zu Hause aus, entfallen diese Ausgaben. Vorausgesetzt die Wohnung bietet genug Platz für einen Schreibtisch oder kleines Büro.
Nachteile des Homeoffices: Keine sozialen Kontakte
Wer täglich Zeit mit Kollegen verbringt, entwickelt einen Teamgeist. Der persönliche Kontakt stärkt den Zusammenhalt, das Wir-Gefühl. Außerdem kann man sich Inspirationen vom der Nachbarabteilung holen oder einfach zusammen Kaffee trinken. Arbeitet man ausschließlich zu Hause, findet kein Austausch mehr statt. Denn Videokonferenzen und der digitale Arbeitsplatz generell können den sozialen Umgang nicht ersetzen. Im schlimmsten Fall fühlen sich Arbeitnehmer folglich isoliert.
Ablenkung ist schnell vorhanden
Die Nachbarin kommt oft auf einen Plausch vorbei, der Paketdienst klingelt mehrmals am Tag und das Kind von nebenan schreit. Sitzt man zu Hause am Schreibtisch, lenkt einen so einiges von der Arbeit ab. Hinzu kommt, dass auch die eigene Wohnung genug Verlockendes bereithält. Denn eigentlich verbringen wir dort unsere Freizeit. Die Gefahr ist entsprechend groß, dass man plötzlich lieber ein Buch liest, telefoniert oder Serien schaut. So verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Hingegen fällt es durch die räumliche Distanz zwischen Büro und Zuhause leichter, klare Grenzen zu ziehen.
Geläufige Vorurteile
Arbeitnehmer, die häufig im Homeoffice sind, haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Häufig fallen Sprüche wie „Zuhause schafft er sowieso nichts“ oder „Der hat keine Lust zu arbeiten“. Auch zahlreiche Führungskräfte stehen dem Arbeitsmodell kritisch gegenüber. Sie sind oft der Meinung, dass ihre Angestellten zu Hause weniger produktiv sind.
Fazit zu Homeoffice als Arbeitsplatz der Zukunft?
Setzt man sich mit dem Thema Homeoffice auseinander, kommen schnell einige Pro- und Contra-Argumente zusammen. Ob von zu Hause aus zu arbeiten das Arbeitsmodell der Zukunft ist, kann man demnach nicht pauschal mit ja oder nein beantworten. Jeder muss für sich selbst erkennen unter welchen Bedingungen er konzentrierter arbeiten kann. Entscheidet sich ein Unternehmen dazu, Homeoffice zu ermöglichen, sind klare Regeln nötig. Es muss beispielsweise geregelt sein, wie oft jemand vom heimischem Schreibtisch aus arbeitet. Und Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass Homeoffice nicht den Arbeitsablauf stört. Denn kurz vor Abgabe eines Projekts ist die Anwesenheit des kompletten Teams doch von Vorteil. Denn Homeoffice als Arbeitsplatz der Zukunft, gilt nicht uneingeschränkt.
Homeoffice in der Corona (COVID19) Krise
In der Corona-Krise haben schon einige Unternehmen auf Homeoffice umgestellt, vor allem Unternehmen mit digitalen Kommunikationsprozessen. Zunächst geht es hier darum die Mitarbeiter zu schützen und den Betrieb aufrecht zu erhalten. Zudem soll die Ausbreitung des Virus so gut es geht eingedämmt werden -> “Flatten the Curve”.
Förderung von Digitalisierung bis zum Home-Office
Die Bundesregierung unterstützt die Förderung von Homeoffice-Arbeitsplätzen über das Programm Go-Digital, hier kann in Eilanträgen die Förderung beantragt werden. Weitere Informationen über Go-Digital finden Sie hier.
Weiterführende Links zum Thema Homeoffice
- https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/alltag/home-office-das-wichtigsten-vorteile-nachteile/
- https://www.cio.de/a/home-office-10-gruende-pro-und-contra,2908814
- https://www.sueddeutsche.de/karriere/homeoffice-na-faulenzen-sie-auch-zuhause-1.2540515-2
- https://network-energie.de/arbeiten-im-homeoffice/
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https://www.ingenieur.de/karriere/arbeitsleben/alltag/home-office-das-wichtigsten-vorteile-nachteile/